Page 38 - teil-145-beta
P. 38
Aufzug 19: Dialoge Aufzug 19 als Hörspiel Lied Aufzug 19 anhören
Hanna: Uuuuund: wir kommen jetzt schon zur Planung der Schluss-Etappe über die Trave nach
Travemünde. Ich habe gehört, dass von dort mit dem Zug die Rückfahrt nach England beginnen soll!
Hanno: Schade eigentlich, wir sind so richtig gut in Schwung.
Hanne: Okay, wir steigen also am Holstentor alle wieder in die Kogge und fahren traveabwärts erneut
am Europäischen Hansemuseum vorbei. Auf der Backbordseite fließt hinter der Wallhalbinsel der
Stadtgraben in die Trave und es beginnt Stadtteil Nr.7, St. Lorenz Nord!
Hannes: Haben wir nicht im Süden den neuen „Hochschulstadtteil“ vergessen?
Franck: Nein, der Name ist irreführend! Er gehört zum Stadtbezirk „Strecknitz“ im Stadtteil St.
Jürgen!
Bea: Und wir unterqueren nun die letzte Brücke vor Travemünde, die aufklappbare und erst 2008
eröffnete Eric-Warburg-Brücke.
Nils: Wusstet ihr, dass Eric Warburg ein Hamburg Bankier war, der sich im 2. Weltkrieg dafür
eingesetzt hat, dass Lübeck von weiteren Bombenangriffen verschont wurde?
Enya: Vielleicht wird nach uns ja irgendwann auch einmal in irgendeiner Hansestadt eine „19
Hansefreunde-Brücke“ eingeweiht!
Scott: Wir sind jedenfalls auf einem guten Weg!
Isgard: Auf Backbordseite ist nun die Teerhofsinsel zu sehen, die aber im Gegensatz zu Island und
zur Lübecker Altstadt nicht komplett von Wasser umgeben ist!
Nora: Und gleich hinter der Teerhofsinsel kommen wir nun zum schon erwähnten „Alt Lübeck“!
Dahinter fließt der Fluß „Schwartau“ in die Trave!
Sven: Und während auf der Steuerbordseite der Stadtteil St. Gertrud mit dem Fischerort und
Stadtbezirk „Gothmund“ endet, beginnt auf der Backbordseite schon Stadtteil Nr. 8: Kücknitz!
Fin: Auf Steuerbordseite sehen wir Stadtteil Nr.9: Schlutup! Gleich dahinter beginnt wieder das
Bundesland Mecklenburg-Vorpommern – und dies hatte für Schlutup zu Zeiten der deutsche Teilung
ein besondere Bedeutung: von hier gab es eine der wenigen Möglichkeiten, mit dem Auto nach West-
Berlin zu fahren!
Runa: Lasst euch von mir als Russin noch einmal kurz erklären, was nach dem 2. Weltkrieg geschah:
Deutschland wurde in 4 Zonen aufgeteilt und von anderen Ländern mit verwaltet: Russland gehörte
unter anderem mit Weißrussland, Estland, Lettland und Litauen zur 1991 aufgelösten Sowjetunion.
Die Sowjetunion war zuständig für den östlichen Teil von Berlin und die Bundesländer Mecklenburg-
Vorpommern, Brandenburg, Sachsen-Anhalt, Thüringen und Sachsen!
Wladimir: Und auf diesem Gebiet wurde 1949 die „Deutsche Demokratische Republik“ kurz „DDR“
gegründet.
Esma: Die übrigen Bundesländer und West-Berlin standen unter Verwaltung der USA, der Franzosen
und der Engländer.
Lea: Es kam zwischen der Sowjetunion und seinen im Militärbündnis „Warschauer Pakt“
verbündeten osteuropäischen Ländern und dem in der „Nato“ militärisch organisierten westlichen
Ländern in den 1950er Jahren zu immer stärkeren Spannungen, so dass die Deutsche Demokratische
Republik 1961 damit begann, in Berlin eine Grenzmauer zu bauen.
Linus: Diese Mauer und unvorstellbar große Zäune mit Selbstschussanlagen und Minen wurden dann
auch an den innerdeutschen Grenzen zwischen den Bundesländern installiert – also auch bei Lübeck!
Dana: Und nur an wenigen Grenzübergängen und auch nur unter allerstrengsten
Sicherheitsvorkehrungen war es möglich, sich über die innerdeutsche Grenze zu bewegen!
Lübeck-Schlutup war der nördlichste innerdeutsche Grenzübergang auf dem Straßenweg! Lasst uns
immer die Augen offen halten, dass Kriege und langwierige Nachkriegs-Konflikte Geschichte bleiben
und bestehende schnell Geschichte werden! Musik, 1, 2, 3, 4!